Unsere Oma hat Demenz. Wie erkläre ich es meinem Kind?
Demenz ist eine Krankheit, die das Familienleben verändert. Entscheiden Sie sich daher einen demenzerkrankten Angehörigen oder eine demenzerkrankte Angehörige zu Hause zu pflegen, so sollten Ihre Kinder bestmöglich über die Krankheit aufgeklärt werden. Schnell kann es nämlich im Alltag zu unerwarteten oder unangenehmen Situationen kommen, die Ihr Kind überfordern oder sogar kränken.
Kindgerechte Aufklärung
Wenn Sie Ihr Kind über Demenz aufklären, sollten Sie auf eine kindgerechte und dem Alter entsprechende Ausdrucksweise achten. Versuchen Sie daher in einfachen Sätzen und sehr bildhaft zu beschreiben, wie die Krankheit funktioniert und weshalb sich die Oma verändert hat. Einschlägige Ratgeber oder Erfahrungen von DemenzexpertInnen sind dabei Hilfreiche Informationsquellen.
Kinder bringen oft mehr Verständnis mit, als man ihnen zutrauen würde. Mit der Aufklärung über die Demenzerkrankung kann daher bereits im Vorschulalter begonnen werden. Scheuen Sie sich nicht vor möglichen Fragen. Ihr Kind wird dankbar sein, Antworten darauf zu bekommen.
Wie erkläre ich meinem Kind Demenz?
Prinzipiell sollten Sie bei der Aufklärung immer bei der Wahrheit bleiben. Sie können Ihrem Kind sagen, dass die Oma aufgrund der Krankheit Dinge oder Personen vergisst. Folgende Beispiele zeigen Ihnen, wie Sie bestimmte Situationen erklären können:
"Mama, was ist Demenz?"
"Stell dir vor, dein Gedächtnis wäre ein Baum mit ganz vielen Blättern." "Jedes Blatt hat eine Erinnerung gespeichert und ist mit dem Baum verbunden. Wenn der Baum krank wird, dann fallen die Blätter von ihm ab und die Erinnerungen verschwinden. So ist es leider auch bei deiner Oma. Sie kann sich an viele Dinge nicht mehr erinnern."
"Mama, ich glaube, die Oma erkennt mich nicht mehr."
"Ja, das ist möglich. Deine Oma hat eine Krankheit, bei der sie manche Dinge vergisst. Auch wenn dich die Oma manchmal nicht erkennt, hat sie dich aber trotzdem sehr lieb - sie macht das nicht mit Absicht."
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